Motivation - meine eigene Geschichte

Was macht eine gute und persönliche Geschichte rund um und mit Hattrick aus? In diesem kleinen, aber feinen, Text habe ich ein wenig über die Beweggründe meiner mittlerweile 15 Jahre andauernden Managerschaft geschrieben.

Motivation – Wenn man im Leben nach dem eigenen Antrieb und der Lust suchst, fällt unweigerlich das Wort Motivation. Für viele ist es die eigene Familie, für andere die Freunde oder die eigenen Tiere. Wenn ich persönlich nach den Gründen für den Antrieb meines Seins suche, dann führt eine Fährte direkt zu diesem Onlinespiel: Hattrick. Natürlich gibt es in meinem Leben weitaus bedeutendere Eckpfeiler als dieses Spiel, jedoch hat es einen sehr eigenen und zu jedem Lebensabschnitt, wenn man denn im Alter von nunmehr 30 Jahren davon sprechen kann, lustigen und eigenen Charakter.

Wie ich auf dieses Spiel gekommen bin? Ganz genau weiß ich das nun auch nicht mehr. Es war entweder im Jahr 2008 oder 2009, ganz genau ist es nicht festzumachen, mit 15 Jahren. Die Begründung dafür liegt am ersten und dann bald, wegen Zweitverein, gelöschten Verein. Verdanken darf ich meine Sehnsucht zwei meiner besten Freunde im Jugendalter bzw. zu Realschulzeiten. Eins vorweg, im Ostwestfälischem Kreis Höxter war es damals mit dem Internet schlecht bestellt. Viele Wege führten da noch über eine heutzutage unglaubliche 160 kbit/s Leitung, welche von meiner Schwester und mir gleichermaßen benutzt wurde. Entsprechend waren die Versuche mit dem Spiel anzufangen. Damals war dieses Spiel weitaus verbreiteter, waren es doch zu meiner Anfangszeit 10 Ligen mit nahezu keinen Bots in der letzten. Meine beiden Freunde und ich machten uns einen Spaß und kommentierten im Skypechat gegenseitig mit Liveschalten unserer Spiele. Das Liveerlebnis war uns sehr wichtig. Wissen hatten wir nahezu keins. Das Handbuch gab es noch nicht und HT-Links war uns kein Begriff. Wir jubelten unseren mittelmäßigen Fumpen zum mehr oder minder Erfolg zu und nahmen alles mit einem Hauch Humor. Die Motivation, die uns alle verband, wurde aber in den nächsten 1-2 Jahren zunehmend verschieden. Von uns tres amigos blieb nach all dem nur noch ich übrig. So sehr verändernd das Leben als heranwachsender Mensch ist, so ist es das Spiel auch. Das immer selbe Prozedere, langes Warten auf einen Spieltag, die Ungeduld bei der Spielerentwicklung – Es schien zu schwinden.

Die bereits erwähnte Sperrung meiner Mannschaft, damals noch die Muddenhägener Jungs, war ein echter Killer für den Elan, den man am Anfang noch verzeichnen konnte. In meiner Erinnerung dauerte es über ein ¾ Jahr, bis sich wieder ein gewisses Maß an Neugier und Lust wahrnehmen ließ. Spät im Jahr 2010 entschied ich mich das Spielen wieder aufzunehmen. Der Anklang meines vorherigen Anhangs fehlte mir aber auch in der Anfangszeit des Wiederbeginns, sodass ich mich auf die Suche nach neuen Kollegen machte – dieses mal allerdings im Spiel selber. Geprägt durch den realen Fußball und die Konferenzen der Bundesliga bei WDR2, sowie dem Kommentieren der Hattrickspiele bei Skype, entschloss ich mich auf die Suche nach einem Radio zu machen, welches die Ligaspiele überträgt, Musik spielt und eine gute Gilde beherbergt. Zur damaligen Zeit hatte ich ersten Kontakt mit dem Latehomeradio, allerdings sprang der Funke dort nie wirklich über. Zudem würde sich heute auch keiner der damaligen Leute an mich erinnern können. Dann kam allerdings der bis heute anhaltende Motivationsschub für mein kleines ostwestfälisches Herz – Radio No.9.

Bei Radio No.9, damals noch No9-Online, traf ich sehr unterschiedliche und interessante Charaktere aus ganz Deutschland an, sei es aus Duisburg, Essen, Bremen, Hamburg, Gilching (westlich von München) oder auch aus Österreich. Es war für mich als persönlich introvertierter Junge die perfekte Gelegenheit weiterhin Spaß am Spiel zu finden. Mein Erfolg im Spiel ist sehr überschaubar, war doch die Liga 6 damals das bis dato höchste Erlebnis, welches ich feiern durfte. Jedoch hat es untereinander so viel Spaß gemacht, dass es mich im Schlepptau meiner Kollegen des Radios sogar bis auf drei HTDT verschlagen hat – Gievenbeck (Münster), Hamburg und Hannover-Neuwarmbüchen. Einmal wohnte ich dem radiointernen Treffen bei, wo ich alle Manager endlich persönlich kennen und noch mehr zu schätzen lernen durfte. Bis zum heutigen Tage sind die meisten von ihnen im Chat zugegen, neuerlich auch endlich wieder der Alpenösi. Mir war einmal wichtig über dieses ganze Thema zu schreiben, damit auch andere vielleicht an sich zweifelnde und an Lust verlierende Manager ein wenig mehr Lust auf das Spiel bekommen und neue Anreize für sich finden.

Auch mit den Jahren ist das Spiel nicht langweilig geworden, wenn es doch etwas an Glanz verloren hat. Mittlerweile, mit Unterbrechung, 15 Jahre im Spiel habe ich endlich die Lust entwickelt die Jugendarbeit genauer zu betrachten und Spieler besser und genauer zu trainieren. Passend dazu haben wir innerhalb des Radios eine eigene Jugendliga gegründet, welche sich ständig austauscht und welche sich gegenseitig hilft, wenn auch oftmals mit dem ein oder anderen Seitenhieb. * lach* Wir haben für uns eine eigene, ikonische siebte Liga gefunden, die VII. 805, in der wir die Umbrüche und Aufstiegsverweigerer mehr feiern als alles andere. Spaß steht im Vordergrund, mit doch etwas ernstem Hintergrund. Das ist im Grunde mein kleiner, aber feiner, Werdegang. Abschließend lässt sich hoffen, dass diese Leidenschaft nicht abflauen wird und ich als Manager noch mein Silberjubiläum, in Anlehnung an die Silberhochzeit, nach 25 Jahren feiern darf. Der große Schreiber war ich nie, hatte doch in der Schule oftmals eine 3 oder 4 auf dem Zeugnis. Ich hoffe dennoch, dass sich der ein oder andere angesprochen oder abgeholen fühlt. Vielleicht geht es anderen Managern ebenfalls so, sodass man weitere (persönliche) Geschichten lesen darf.

Link directly to this article (HT-ML, for the forum): [ArticleID=23516]